Frauen als Vorgesetzte

I’m the boss!

Von Nadine Effert · 2015

Die Frau gehört an den Herd, ihr Gatte bringt das Geld nach Hause. Diese Aufgabenverteilung ist heute veraltet. Die moderne Frau ist unabhängig, eigenständig und verwirklicht sich selbst. Beim Erklimmen der Karriereleiter helfen Biss und typisch weibliche Soft Skills.

 Eine Chefin steht vor ihrem Team. Thema: Frauen als Vorgesetzte
Frauen können als Vorgesetzte Großes leisten.

Was Frauen heute unter Selbstverwirklichung verstehen, war für sie in früheren Jahrhunderten ein Fremdwort. Der Weg in die Erwerbstätigkeit blieb dem weiblichen Geschlecht lange Zeit verwehrt. Im öffentlichen Bildungssystem des 19. Jahrhunderts hatten Mädchen kaum Bildungschancen, die über den Schulbesuch hinausgingen. Und heute? Frauen sind sehr gut, oftmals sogar besser qualifiziert als Männer. Der Blick in die Hörsäle deutscher Hochschulen zeigt: Die Hälfte (50,8 Prozent) der Studierenden sind Frauen (Bundesamt für Statistik, Stand: 2013). Jeder zweite Absolvent der Betriebswirtschaftslehre ist weiblich, in den Rechtswissenschaften legen Frauen seit Jahren die besten Examina ab. Frauen geben nicht nur auf dem höheren Bildungsweg Gas: Ihr Anteil in Führungspositionen nimmt kontinuierlich zu, wenngleich auch in kleinen Schritten. Zu wenig, findet der Gesetzgeber: So müssen ab 2016 große börsennotierte Unternehmen 30 Prozent der Stellen in ihren Aufsichtsräten an Frauen vergeben, gleiches gilt für Führungspositionen im öffentlichen Dienst.

Frauen als Vorgesetzte: Rational, sozial und weitsichtig

Frauenquote hin oder her, immer mehr Unternehmen wissen ohnehin um die besonderen Fähigkeiten von Frauen. So gehen sie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen zum Beispiel nicht nur rational in ihren Entscheidungen und dem Verhalten vor, sondern haben auch den Blick auf das Ganze und die menschlichen Belange im Team gerichtet. Heißt: Ihre soziale Sensibilität führt zu einer höheren kollektiven Intelligenz. Weiterer Pluspunkt: Weibliches Denken und Handeln ist langfristig ausgelegt und weniger durch kurzfristigen, von Macht geleiteten Aktivismus geprägt.

Männer, nehmt euch in Acht!

Auch in Sachen Intelligenz braucht sich das weibliche nicht hinter dem (vermeintlich) starken Geschlecht zu verstecken: Im Jahr 2012 hat der renommierte neuseeländische Forscher James R. Flynn herausgefunden, dass die iq-Werte von Frauen erstmals höher sind. In den vergangenen Jahren hätten die Frauen erst aufgeholt – dann überholt. Ein Grund: Die Auswirkungen der Moderne auf die Frau. Stichwort Multitasking. Schließlich gilt es Job und Karriere, Familie und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Ein oftmals anstrengender Spagat, aber anscheinend gut für den IQ. Damit Frauen ihre gebündelte Power ausleben können, bedarf es jedoch zusätzlich einer frühen Talentförderung, etwa durch Kooperationen mit Hochschulen, Mentoring-Angeboten für Nachwuchsführungskräfte und einer familienfreundlichen Unternehmenskultur – mit einer Quote allein ist es nicht getan.

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