Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Karriere in der Stadt der Zukunft

Von Christin Hohmeier · 2019

In der Zukunft wird es die Aufgabe von Bauingenieuren und IT-Spezialisten sein, intelligente Gebäude und Infrastrukturen für smarte Städte zu entwerfen und zu bauen. Ihnen bieten sich hervorragende Karrierechancen auf einem schnell wachsenden Milliardenmarkt.

Roboter-Faust und menschliche Faust treffen aneinander zum Gruß.

Die Ingenieure der unterschiedlichen Disziplinen stehen vor einem Bildschirm und betrachten das digitale 3-D-Modell eines Gebäudes. Sie können das Gebäude drehen, in die Statik oder die einzelnen Etagen zoomen. Konzentriert diskutieren und planen sie Energieversorgung, Wasser-
anschlüsse, Statik und Klimatechnik. 

Als Ingenieursteam arbeiten sie seit Jahren gemeinsam, betreten aber mit diesem Kundenauftrag neues Terrain – gefordert ist ein intelligentes Gebäude, das sich zum großen Teil selbst steuert. Deshalb kommen jetzt neue Mitglieder zum Team hinzu. Das sind Spezialisten für Sensorik und digitale Netzwerke, für künstliche Intelligenz und Automatisierung. Deren Themen sind neu und für die bauerfahrenen Ingenieure klingen sie fremd. Denn am liebsten würden die IT-Spezialisten das gesamte Gebäude mit Sensoren ausstatten. Sie überlegen jede Bewegung im Haus zu messen, zu kategorisieren, einzuordnen, zu prüfen und mit automatisierten Aktionen zu hinterlegen. 

Und zwar angefangen bei der digitalen Steuerung und Überwachung von Wasser, Energie und Klimaanlage; sie schlagen vor, Besucherströme und die Nutzung der Tiefgarage mit Sensoren, Kameras und künstlicher Intelligenz auszuwerten. Und sie sprechen auch ganz pragmatische Fragen an – etwa die zentrale Kontrolle, ob in allen Büros nach Dienstschluss Türen und Fenster geschlossen sind. Mithilfe eines Algorithmus und einiger Sensoren sei eine passende IT-Lösung lediglich ein kleiner Aufwand.

Hier treffen zwei Welten aufeinander – und beide Welten werden lernen, gemeinsam zu arbeiten. Während im Selbstverständnis der Informationstechnologie praktisch keine Grenzen gesetzt sind, bleiben die Ingenieure ihrem alten Leitspruch treu: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.

Glänzende Karriereaussichten für interdisziplinäre Teams

Für die Ingenieure ist es daher wichtig, die Digitalisierung als Chance zu begreifen. Ihre Arbeitgeber erwarten, dass sie sich in den digitalen Disziplinen weiterbilden. Denn in Zukunft, da sind sich Experten aus der Baubranche sicher, würden die Grenzen zwischen Informationstechnologie und Ingenieursaufgaben verschwinden. IT-Wissen rund um die digitale Steuerung von Gebäuden werde für Ingenieure genauso selbstverständlich sein, wie sie heute bei Planung und Entwurf mit digitalen Methoden wie 3-D-Modellen oder Virtual Reality arbeiten.

Mit dieser Qualifizierung werden sie zu Playern auf einem Milliardenmarkt: Der Markt für smarte Städte und intelligente Gebäude lag laut einer Studie des Internetwirtschaftsverbands eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. – im Jahr 2017 bei 20,4 Milliarden Euro. Nach Ansicht der Autoren der Studie sei dies erst der Anfang – sie rechnen mit einer Verdoppelung bis zum Jahr 2023.

Höchste Zeit also, dass Informatiker und Ingenieure sich und ihre Aufgaben kennenlernen und in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten. Dann bieten sich ihnen in der Umsetzung und Realisierung von intelligenten Gebäuden gleichermaßen glänzende Karrierechancen. 

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