Jobs im Gesundheitswesen

Heilen, pflegen und forschen mit Passion

Von Karl-Heinz Möller · 2018

Mit mehr als vier Millionen Beschäftigten gehört die Branche rund um Medizin zu den großen Arbeitgebern in Deutschland. Das Gesamtsystem wird von den verschiedensten Akteuren getragen und selbst verwaltet. Verbände und Interessenvertretungen der Berufsgruppen, Krankenversicherungen zählen ebenso dazu wie die zahlreichen Unternehmen beispielsweise aus den Bereichen Pharmazie, Medizintechnik und Biotechnologie. Berufe wie Arzt, Apotheker und Physiotherapeut stehen auf der Beliebtheitsskala nach wie vor weit oben.

Ein Arzt misst den Puls eines Patienten. Thema Jobs im Gesundheitswesen

Die jedem vertraute ambulante Versorgung in Deutschland wird maßgeblich von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten sowie Fachkräften aus nichtärztlichen Heilberufen geleistet. Die Motivation und Begeisterung der Beteiligten geht in der Regel über die Tatsache hinaus, einen Beruf mit finanziellen und inhaltlich anspruchsvollen Perspektiven auszufüllen. Bei vielen Medizinern stehen in erster Linie Therapie und Heilung von Krankheiten sowie Präventivmaßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit im Fokus. Das große Engagement für weniger Privilegierte aus Entwicklungsländern oder Krisengebieten, vor allem von jungen Ärzten und medizinischen Fachkräften, zeigt die Ambivalenz dieser Berufe. 

Jobs im Gesundheitswesen: Karrieren reichen von A wie Arzt bis Z wie Zahntechniker

Erste Anlaufstelle im Falle von gesundheitlichen Beschwerden ist in der Regel die Hausärztin oder der Hausarzt. Die Behandlung spezieller medizinischer Probleme übernehmen Facharztpraxen, beispielsweise spezialisiert auf Frauenheilkunde (Gynäkologie) oder Hauterkrankungen (Dermatologie). Zur ambulanten Versorgung zählt auch die ambulante Behandlung im Krankenhaus oder in psychiatrischen Einrichtungen. In nahezu allen Sparten werden Ärzte und ausgebildete Fachkräfte gesucht.

Die meisten Krankenhäuser in Deutschland behandeln gesetzlich und privat Versicherte. Die großen Krankenhäuser haben meist öffentliche Träger, also Länder und Gemeinden. Freigemeinnützige oder konfessionelle Krankenhäuser werden von gemeinnützigen Organisationen wie dem Roten Kreuz oder von Kirchen getragen. Daneben gibt es viele von Privatunternehmen geführte Kliniken. Klassische Karrieren im Krankenhaus reichen vom Oberarzt, Chefarzt bis zur Leitung von Kliniken.

Medizintechnik und Diagnostik gehören zu den Wachstumssegmenten der Branche

Worauf es bei der Berufswahl und entsprechenden Karriere-Chancen – neben Fachwissen und Fertigkeiten im Bereich Gesundheit – ankommt, ist nach Aussagen der meisten Beteiligten die Bereitschaft, Menschen zu helfen und deren gesundheitliche und psychische Probleme zu analysieren und zu therapieren. Auch die Faszination des menschlichen Organismus, nah an der Entwicklung neuer OP-Techniken und Diagnostik-Möglichkeiten zu sein, diese anzuwenden und zu perfektionieren, wird häufig als Motivation für die Medizinberufe genannt.

Im Zusammenspiel innerhalb des Gesundheitswesens nehmen die Medizintechnik und die Pharmazie eine bedeutende Stellung ein. Berufsaussichten für Absolventen eines Pharmazie­studiums beispielweise sind dank des breiten Spektrums an naturwissenschaftlichem Wissen in vielen Bereichen einsetzbar. Pharmazieabsolventen sind daher nicht nur in Apotheken gefragte Mitarbeiter, sondern auch in den Pharmazieunternehmen und in Instituten der Arzneimittelprüfung. 

Steigender Reformbedarf und Wirtschaftlichkeitsanspruch setzen
zunehmend die Anwendung von Management-Methoden bei den Kran­kenversicherungen, der pharmazeutischen Industrie, den Krankenhäusern, den Verbänden und der öffentlichen Verwaltung voraus. Ein Balanceakt, der Sensibilität und breites Fachwissen erfordert. Dies eröffnet für qualifizierte Hochschulabsolventen spannende und vielfältige Tätigkeitsbereiche, um die Entscheidungsträger zu unterstützen.

In diesem Kontext haben sich Segmente wie Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement etabliert. Relativ neu ist die Fachrichtung Gesundheitswissenschaft (Public Health). Während bei der Gesundheitsökonomie die Wirtschaftlichkeit und Evaluation von Gesundheitsleistungen im Vordergrund steht, beschäftigt sich die Gesundheitswissenschaft mit den geistigen, körperlichen, psychischen und sozialen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit einer Gesellschaft. Übergeordnetes Ziel ist es, Krankheiten in der Bevölkerung zu vermeiden und gleichzeitig deren Gesundheit und Langlebigkeit zu fördern.

Arzt - zwischen Karriere und Berufung

Der Beruf des Mediziners ist einer der beliebtesten im Gesundheitswesen. Karriere- und Gehaltsaussichten plus ein hohes Ansehen reizen. Viele junge Menschen möchten auch einfach Arzt werden, um anderen Menschen zu helfen. Um Arzt zu werden, benötigt man das zweite Staatsexamen am Ende eines 12-semestrigen Medizin-Studiums. Danach folgt in der Regel eine vier- bis sechs-jährige Facharzt-Ausbildung. Rund 43.000 Bewerber kommen jedes Jahr auf nur 9.000 Studienplätze. Aufgrund dieses Unterangebotes ist das Studium durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt.

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