Jobs in der Bauwirtschaft

Ob hoch oder tief – es gibt viel zu tun

Von Karl Heinz Möller · 2018

Sowohl im konstruktiven Gewerbe, im Verkehrswesen, in der Wasser- und Abfallwirtschaft oder in der Geotechnik boomt die Branche. Qualifiziertes Personal wird intensiv gesucht, und nur ein Mangel an Bewerbern bremst das gewünschte Wachstum. Experten geben dennoch für das kommende Jahr gute Prognosen ab – vorausgesetzt die Lücke im Fachkräfteangebot schließt sich allmählich.

Zwei Bauarbeiter tauschen sich auf einer Baustelle aus. Thema: Jobs in der Bauwirtschaft

Firmen setzen wieder mehr darauf, den eigenen Fachkräftenachwuchs selbst auszubilden. Nach langer Durststrecke bestätigen die einschlägigen Verbände wieder ein gestiegenes Interesse an Bauberufen. 2017 konnten fast 13.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen werden - knapp acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gestiegenes Interesse zeigt sich auch im Bauingenieurstudium. Hier zog die Zahl der Absolventen kräftig an.

Interne Ausbildung und Studium stehen wieder hoch im Kurs

Gut ausgebildete Mitarbeiter in den Unternehmen mit Schwerpunkt Bauen sind gesucht. Selbst in saisonal bedingt eher ruhigen Wintermonaten meldet jedes zehnte Unternehmen, dass die Geschäfte durch Arbeitskräftemangel behindert werden. Strategien, um diese Engpässe zu umgehen, bietet die Rekrutierung und Integration von Fachkräften aus anderen EU-Mitgliedstaaten. So konnte auch der Verlust an Personal kompensiert werden, hervorgerufen durch die hohe Zahl der in Rente gegangenen Mitarbeiter. Inzwischen besitze knapp ein Sechstel der neuen Kolleginnen und Kollegen einen ausländischen Pass.

Für die höher qualifizierten Jobs kommen vor allem Absolventen von Universitäten oder Hochschulen zum Zuge. Um studieren zu können, ist dafür ein hochschulqualifizierender Abschluss Voraussetzung. Bei einem Schulabschluss mit Fachabitur muss ein technischer Schwerpunkt erkennbar sein. Um den Bezug zur Berufsrealität herzustellen, gehören an allen Hochschulen Praktika zum Studienplan. Perfekt kombiniert finden Praxis und Theorie Niederschlag in einem Dualen Studium. Es wird sichergestellt, dass die Nachwuchskräfte von Anfang an baupraktische Erfahrungen sammeln und nicht nur theoretisch auf ihr zukünftiges Arbeitsumfeld vorbereitet werden.

Jobs in der Bauwirtschaft: Bauingenieure werden zu technischen Alleskönnern ausgebildet 

Bauingenieure sollen vielfältig einsetzbar sein. Sie übernehmen später Aufgaben, die nicht immer ihrer Spezialisierung entsprechen. Das funktioniert nur, wenn Absolventen ihr Studium breit angelegt haben. Als Vertiefungsfächer sind unter anderem Konstruktiver Ingenieurbau, Baubetrieb, Verkehrswesen und Wasser- und Abfallwirtschaft und Geotechnik im Angebot.

Das Studium Wirtschaftsingenieurwesen Bau kombiniert ein klassisches Bauingenieurstudium mit einer betriebswirtschaftlichen Ausbildung und hat daher einen klaren Schwerpunkt im betriebswirtschaftlichen Bereich. Die Mehrzahl der Wirtschaftsingenieure Bau ist daher auch innerhalb der Unternehmen in Abteilungen beschäftigt, die verstärkt kaufmännische Aufgaben lösen.

Relativ jung ist der Studienzweig Umweltingenieur. Der Schwerpunkt liegt  thematisch auf Themen wie Umweltschutzschutz und Nachhaltigkeit. Der Umweltingenieur gehört zu den sogenannten „grünen“ Berufen, wobei er primär für folgende Arbeitsgebiete und -aufgaben ausgebildet wird: Wasserversorgung und Entsorgung von Abwasser, Abluft oder sonstigem Abfall, Analyse von Risiken für Umwelt und Gesellschaft, nachhaltige Bewirtschaftung aller nutzbaren Ressourcen, Sanierung von belasteten Böden und Gewässern, Immissionsschutz.

Wer heute ein Studium des Bauingenieurwesens beginnt, hat hervorragende Chancen auf einen ansprechenden Arbeitsplatz mit Perspektiven und einer attraktiven Entlohnung auf lange Sicht. Das tarifliche Anfangsgehalt in der Bauindustrie nach dem Studium beträgt für den Bachelor etwa 3.400 bis 3.600 Euro, ein Master kann mit mehr als 4.000 Euro rechnen. Noch nicht berücksichtigt sind hierbei etwaige berufliche Erfahrungen der Kandidaten sowie sonstige tarifliche und betriebliche Leistungen und Zulagen.

Baukonjunktur lockt

Arbeiten auf dem Bau liegt wieder im Trend. Die Branche erwartet eine positive Beschäftigungsbilanz. Marktkenner rechnen für 2018 mit einer Zunahme von 830.000, 2019 einen Sprung auf 845.000 Personen – 140.000 mehr als zum Tiefpunkt im Jahre 2009.

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