Quereinsteigende

Den Wechsel planen

Von Andrea von Gersdorff · 2023

Quereinstiege in andere Branchen sind gar nicht so selten. Für Beschäftigte ergeben sich mit dem Jobwechsel neue Perspektiven; Unternehmen profitieren von Arbeitskräften mit frischem Blick und einzigartigen Erfahrungen. Doch der Quereinstieg will gut geplant sein: Ein gezieltes Vorgehen verspricht mehr Erfolg.

Lebensläufe müssen heute nicht mehr geradlinig sein.
Lebensläufe müssen heute nicht mehr geradlinig sein. Foto: iStock / Zbynek Pospisil

Über 40 Prozent der Fachkräfte haben im Jahr 2021 laut Marktforschungsinstitut Respondi einen neuen Job als Quereinsteigende angetreten. Die Gründe: mehr Aufstiegschancen und höhere Gehälter, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gesundheitliche Aspekte oder der Wunsch nach einer neuen Aufgabe. Doch ein solcher Umstieg sollte gut geplant sein. 

Erste Voraussetzung ist, dass der Wunsch nach einem Branchenwechsel keine Laune sein darf. Wenn das definitiv ausgeschlossen werden kann, zählt die Überzeugungskraft: Wechselwillige sollten sich ihrer Erfahrungen, Kompetenzen und besonderen Stärken bewusst sein, die für den neuen Arbeitgeber von Vorteil sind, und, darauf aufbauend, überzeugende Gründe für den gewünschten Wechsel benennen können. Aber vor allem sollte man über ein solides Branchenwissen verfügen, mit dem man bei der Bewerbung punkten kann. 

Staatliche Unterstützung

Je nach individueller beruflicher Ausgangslage kann es ferner sinnvoll sein, eine Weiterbildung oder Umschulung zu absolvieren. Um das passende Angebot zu finden, kann man sich von der Bundesagentur für Arbeit oder dem Jobcenter beraten lassen. Diese und andere staatliche Stellen leisten darüber hinaus finanzielle Unterstützung wie das Aufstiegs-BAföG, eine Weiterbildungsprämie oder ein Weiterbildungsstipendium. 

Für Unternehmen sind Quereinsteigende eine Chance, in Zeiten des Fachkräftemangels Stellen mit engagierten und motivierten Bewerbern zu besetzen. Denn Branchenfremde bringen Know-how und Erfahrungen mit, mit denen sie oft Schwachstellen im Betrieb aufdecken, neue Lösungen präsentieren oder einfach andere Wege beschreiten. In Stellenanzeigen sollten Personaler potenzielle Bewerber daher zunächst über Kompetenzen ansprechen und erst dann die wichtigsten Qualifikationen erwähnen. Allerdings müssen sie selbst typische Denkmuster aufgeben und beispielsweise auch ältere Kandidatinnen und Kandidaten nehmen.

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